1887

OECD Multilingual Summaries

Economic Outlook for Southeast Asia, China and India 2019

Towards Smart Urban Transportation

Summary in German

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10.1787/saeo-2019-en

Wirtschaftsausblick 2019 für Südostasien, China und Indien

Förderung intelligenter städtischer Verkehrssysteme

Zusammenfassung in Deutsch

Der Wirtschaftsausblick 2019 für Südostasien, China und Indien behandelt vier zentrale Themenbereiche mit Bezug zu den aufstrebenden asiatischen Volkswirtschaften: den regionalen Wirtschaftsausblick bis 2023 (Kapitel 1), die Förderung intelligenter städtischer Verkehrssysteme als thematischen Schwerpunkt dieser Ausgabe (Kapitel 2), Ländernotizen zu den wesentlichen strukturpolitischen Herausforderungen (Kapitel 3) und die jüngsten Entwicklungen bei der regionalen Integration (Kapitel 4).

Wirtschaftsausblick bis 2023

Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in den aufstrebenden asiatischen Märkten – Südostasien, China und Indien – setzte sich 2018 trotz außen‑ und binnenwirtschaftlicher Belastungen ungebrochen fort. Im Zeitraum 2019‑2023 wird für die Region aufstrebendes Asien ein durchschnittliches BIP‑Wachstum von 6,1% erwartet. In Südostasien ist den Prognosen zufolge 2019‑2023 mit einem weiterhin soliden Wachstum von 5,2% pro Jahr zu rechnen, was leicht über der Wachstumsrate für 2012‑2016 liegt. Während sich das Wirtschaftswachstum in China allmählich verlangsamen wird, dürfte das BIP‑Wachstum in Indien robust bleiben.

Insgesamt ist der private Konsum in der Region nach wie vor recht widerstandsfähig, was der Stabilität der Arbeitsmärkte sowie in einigen Fällen Überweisungen aus dem Ausland zu verdanken ist. Das Wachstum der Bruttoexporte blieb von der handelspolitischen Unsicherheit weitgehend unberührt. In mehreren Volkswirtschaften der Region wurden die Zinssätze angehoben, um der geldpolitischen Normalisierung in fortgeschrittenen Volkswirtschaften Rechnung zu tragen und dem Preisauftrieb und Wechselkursdruck entgegenzuwirken. Zugleich wurden in einigen dieser Volkswirtschaften andere Liquiditätsmaßnahmen eingeführt, um das Wachstum zu fördern. Die Haushaltspositionen in der Region sind im Allgemeinen stabil, in einigen Ländern aber könnte die Wachstumsdynamik durch anhaltende Leistungsbilanz‑ und Haushaltsdefizite gedämpft werden.

Die Wirtschaftsentwicklung der Region ist verschiedenen Herausforderungen ausgesetzt. Um ein inklusives und nachhaltiges Wachstum zu fördern, müssen die mit der Finanztechnologie (FinTech) einhergehenden Chancen (z.B. durch stärkere finanzielle Inklusion) maximiert und die damit verbundenen Risiken verringert werden. Die Politikverantwortlichen müssen sich mit Fragen des regulatorischen Risikomanagements, der finanziellen Allgemeinbildung und der Cybersicherheit auseinandersetzen. Weitere entscheidende Faktoren für die Entwicklung in der Region sind die Stärkung der Exportergebnisse vor dem Hintergrund des zunehmenden Protektionismus und die Minderung der Risiken von Naturkatastrophen. Zudem müssen das Tempo der geldpolitischen Normalisierung in fortgeschrittenen Volkswirtschaften, geopolitische Spannungen und die globale Ölpreisentwicklung im Auge behalten werden. Um die negativen Effekte des zunehmenden Handelsprotektionismus abzufedern, sind weitere Fortschritte bei Strukturreformen erforderlich. Dazu zählen beispielsweise Reformen, die die Erfüllung von Dokumentationspflichten für Investitionen erleichtern, Reformen der Logistikinfrastruktur sowie Reformen, die das Regulierungsumfeld berechenbarer machen. Ebenso wichtig sind Fortschritte bei bestehenden und noch ausstehenden Freihandelsabkommen. Naturkatastrophen stellen erhebliche Risiken für die aufstrebenden asiatischen Märkte dar, auch wenn sie sich in Art und Ausmaß stark unterscheiden können. Sie verursachen hohe menschliche Kosten. Darüber hinaus sind Naturkatastrophen durch die Zerstörung von Infrastruktur, Sachkapital, Lagerbeständen, landwirtschaftlichen und natürlichen Ressourcen sowie die Störung der regulären Wirtschaftstätigkeit oft mit hohen wirtschaftlichen Kosten verbunden. Die Region muss ihre Vorkehrungen für den Umgang mit Naturkatastrophen – sowohl vor als auch nach Eintreten des Katastrophenfalls – stärken. Hierzu gehören ein langfristiger und umfassender Ansatz zur Vorbereitung auf den Katastrophenfall, zur Katastrophenbewältigung und zum Wiederaufbau, die Koordination von Risikoanalysen, ein Kapazitätsaufbau und eine Planung, die den Bedingungen vor Ort Rechnung trägt.

Förderung intelligenter städtischer Verkehrssysteme

Die Städte in den aufstrebenden asiatischen Volkswirtschaften wachsen in enormem Tempo. Durch das Bevölkerungswachstum in den Städten, die steigenden Einkommen und die begrenzte Verfügbarkeit von Verkehrsalternativen hat die Kraftfahrzeugnutzung in der Region zugenommen. In den aufstrebenden asiatischen Volkswirtschaften, für die Daten zur Verfügung standen, wurde zwischen 2005 und 2015 ein Anstieg der geschätzten Zahl der genutzten Kraftfahrzeuge verzeichnet, der sich für die Region insgesamt auf durchschnittlich 13% pro Jahr belief.

Die Verkehrsprobleme – insbesondere Staus – in aufstrebenden asiatischen Städten verursachen bereits jetzt erhebliche wirtschaftliche, soziale und ökologische Kosten und dürften in Zukunft noch gravierender werden. Folglich müssen diese Herausforderungen angegangen werden, um die potenziellen Wachstums‑ und Entwicklungschancen der Urbanisierung ausschöpfen zu können.

Mögliche Politikprioritäten umfassen beispielsweise den Ausbau und die Modernisierung öffentlicher Verkehrssysteme, die Nutzung preisbasierter Instrumente (wie etwa Steuern und Abgaben, Straßennutzungs‑ und Parkgebühren) und nicht preisbasierter Mittel (z.B. Zulassungsquoten und Rationierung der Straßennutzung) zur Nachfragesteuerung im Hinblick auf Fahrzeugbesitz und ‑nutzung sowie den Einsatz von Technologien und Daten zur Verkehrssteuerung. Die Förderung flexibler Arbeitsmodelle, wie etwa flexible Arbeitszeiten und Telearbeit, sowie neue stadtplanerische Konzepte, z.B. die effektive Nutzung von Sonderwirtschaftszonen und die Auslagerung von Teilen der staatlichen Verwaltung aus den großen Städten, könnten ebenfalls zur Lösung des Stauproblems beitragen. Die Umsetzung dieser Politikoptionen ist von Land zu Land sehr unterschiedlich. Schnellbussysteme sind in der Region weit verbreitet, zudem werden neue Metro‑ und Leichtbahnsysteme gebaut. In vielen Ländern wird der Kauf von Fahrzeugen besteuert, während Singapur Staugebühren einsetzt. In den Philippinen und in Singapur wurden die Voraussetzungen für flexible Arbeitsmodelle geschaffen, die meisten anderen aufstrebenden asiatischen Märkte haben aber keine konkreten Schritte zur Förderung der Nutzung solcher Modelle unternommen. Sowohl in Malaysia als auch in Myanmar wurden Teile der staatlichen Verwaltung räumlich verlagert.

Die Politikverantwortlichen der lokalen und zentralen staatlichen Ebene sollten bei der Entwicklung und Umsetzung dieser Maßnahmen kooperieren, damit sie in eine kohärente Strategie eingebunden werden. Dabei muss der Gesamteffekt verschiedener Maßnahmen auf das Verkehrswesen berücksichtigt werden. Maßnahmen beispielsweise, die darauf abzielen, den Individualverkehr durch Negativanreize zu verringern, sollten mit einem Ausbau anderer Verkehrsträger, z.B. öffentlicher Nahverkehrssysteme, einhergehen. Ziel ist, die Mobilität und Effizienz in den Städten nicht zu beeinträchtigen.

Wesentliche strukturpolitische Herausforderungen

Um die Aussichten für ein inklusives und nachhaltiges Wachstum in den aufstrebenden asiatischen Volkswirtschaften zu verbessern, sind Strukturreformen in den einzelnen Ländern erforderlich. Die strukturpolitischen Ländernotizen des Wirtschaftsausblicks gehen gezielt auf strukturpolitische Herausforderungen in den aufstrebenden asiatischen Volkswirtschaften ein und behandeln Politikbereiche wie z.B. Bildung und Ausbildung, Tourismus, finanzielle Inklusion, Steuern, Digitalisierung, Herausforderungen des östlichen Wirtschaftskorridors, KMU, Energie, Innovation und ADI.

© OECD

Übersetzung durch den Deutschen Übersetzungsdienst der OECD.

Die Wiedergabe dieser Zusammenfassung ist unter Angabe der Urheberrechte der OECD sowie des Titels der Originalausgabe gestattet.

Zusammenfassungen in Drittsprachen enthalten auszugsweise Übersetzungen von OECD-Publikationen, deren Originalfassungen in englischer und französischer Sprache veröffentlicht wurden.

OECD

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© OECD (2018), Economic Outlook for Southeast Asia, China and India 2019: Towards Smart Urban Transportation, OECD Publishing.
doi: 10.1787/saeo-2019-en

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