1887

OECD Multilingual Summaries

OECD Pensions Outlook 2016

Summary in German

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OECD‑Rentenausblick 2016

Zusammenfassung in Deutsch

Die Rentensysteme in den OECD‑Ländern stehen immer noch den Herausforderungen gegenüber, die eine alternde Bevölkerung, die Finanz‑ und Wirtschaftskrise und das wirtschaftliche Umfeld des geringen Wachstums und der niedrigen Zinsen mit sich bringen. Mit diesem Ausblick setzt die OECD ihre Erkundung dessen fort, wie die Rentensysteme auf diese Herausforderungen reagieren.

Das Wesen der kapitalgedeckten privaten Vorsorge verändert sich, beitragsorientierte und persönliche Altersvorsorge nehmen an Bedeutung zu

Die Herausforderungen, denen die Rentensysteme gegenüberstehen, haben zu Reformen geführt, die die Vielfalt der Altersvorsorgemöglichkeiten in den OECD‑Ländern und die Bedeutung von Systemen erhöht haben, bei denen die Rentenleistungen durch Vermögen besichert sind, insbesondere beitragsorientierter Systeme, bei denen die Rentenleistungen vom Wert des angehäuften Vermögens abhängen. Beitragsorientierte Altersvorsorge bietet eine klare, direkte Verbindung zwischen Beiträgen und Leistungen, aber birgt für den Einzelnen die größten Risiken (z.B. Anlage‑ und Langlebigkeitsrisiko) und bürdet ihm für die Altersvorsorge mehr Eigenverantwortung auf.

Um diese sich verändernde Landschaft zu verstehen und zwischen den verschiedenen Vorsorgesystemen zu unterscheiden, ist es wichtig, sich ihre Merkmale anzusehen: ob sie verpflichtend sind, wie die Rentenleistungen finanziert werden, wer sie verwaltet, was die Rolle des Arbeitgebers ist, was die Verbindung zwischen Beiträgen und Leistungen ist und wer die Risiken trägt.

Dieser Ausblick berücksichtigt auch den politischen Zusammenhang dieser Veränderungen und stellt fest, dass sie mit den wichtigsten OECD‑Botschaften im Einklang stehen, nämlich, dass die Finanzierungsquellen der Rente diversifiziert werden und fondsfinanzierte Renten eine ergänzende Rolle spielen sollten. Die zunehmende Bedeutung von beitragsorientierten Systemen erfordert dringend, dass ihre Gestaltung im Einklang mit der OECD‑Roadmap für die gute Gestaltung von beitragsabhängigen Rentenprogrammen (OECD Roadmap for the Good Design of DC Pension Plans) steht. Im Folgenden werden einige dieser politischen Leitlinien erörtert.

In den meisten OECD‑Ländern bietet die steuerliche Behandlung der Altersvorsorge einen Steuervorteil, wenn jemand fürs Alter spart

Die meisten Länder bieten eine günstige steuerliche Behandlung von Ersparnissen für die Altersvorsorge an, um die Menschen zum Sparen fürs Alter zu ermutigen. Wenn man den Betrag errechnet, den jemand an Steuern sparen würde, wenn er oder sie in ein privates Altersvorsorgemodell einzahlen würde, statt denselben Betrag in ein alternatives Sparvehikel zu stecken, weist das Ergebnis darauf hin, dass die steuerliche Behandlung von Ersparnissen fürs Alter in der Tat einen steuerlichen Vorteil bietet. Die Gesamthöhe des Steuervorteils fällt jedoch unterschiedlich aus. Pauschalsubventionen und Arbeitgeberzuschüsse können verwendet werden, um die steuerlichen Vorteile für Geringverdiener zu erhöhen oder den Steuervorteil gleichmäßiger zwischen den Einkommensklassen zu verteilen. Steuervorteile können die Menschen ermutigen, über längere Zeiträume zu sparen, aber nicht unbedingt, mehr zu sparen. Klare und einfache Steuerregeln können die Zuversicht der Menschen stärken und dazu beitragen, die Beteiligung an der und die Beiträge zur privaten Altersvorsorge zu erhöhen.

Die Entscheidungsträger müssen sicherstellen, dass die Verbraucher für die Altersvorsorge eine geeignete Finanzberatung erhalten

Es sind Maßnahmen erforderlich, um die Interessenkonflikte der Finanzberater zu reduzieren und sicherzustellen, dass die Verbraucher für die Altersvorsorge Finanzberatung erhalten, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Solche Maßnahmen können jedoch potenziell zu einer Beratungslücke führen, die die Verfügbarkeit und Bezahlbarkeit von Beratung reduziert, insbesondere für Verbraucher mit niedrigem bis mittlerem Alterskapital. Technologiebasierte Beratung birgt das Potenzial, die Zugänglichkeit und Bezahlbarkeit von Beratung zu erhöhen und Verzerrungen durch Voreingenommenheit der Berater zu vermeiden. Die Entscheidungsträger müssen jedoch sicherstellen, dass Vorschriften vorhanden sind, die für dasselbe Niveau an Verbraucherschutz sorgen.

Die Entscheidungsträger müssen die Nachhaltigkeit der Rentenversicherungen und ihre Eignung für die Verbraucher sicherstellen

Rentenversicherungen können eine bedeutende Rolle dabei spielen, dem Einzelnen zu helfen, Anlage‑ und Langlebigkeitsrisiko zu mindern. Dennoch bergen diese Produkte und die damit verbundenen Garantien Herausforderungen. Die mangelnde Konsistenz in Bezug darauf, was mit Rentenversicherung gemeint ist, und bei der Terminologie, die verwendet wird, um die verschiedenen Arten von Produkten zu beschreiben, erfordert das Definieren einer gemeinsamen Sprache. Es ist ein kohärenter Rentenrahmen erforderlich, um die Nutzung von Rentenversicherungen zu erleichtern und zu fördern. Erhöhte Produktkomplexität macht jedoch eine geeignete Finanzberatung und verständliche Produktinformationen umso wichtiger, um sicherzustellen, dass die Verbraucher Produkte kaufen, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Der rechtliche Rahmen sollte Werkzeuge für das Risikomanagement vorsehen und Anreize bieten, sie zu nutzen, um ein geeignetes Risikomanagement durch die Rentenversicherungsanbieter zu fördern. Auf Grundsätzen basierende Ansätze sind besser geeignet als statische Formeln, da sie die Anpassung der Kapitalanforderungen an sich verändernde Produktdesigns ermöglichen, was dafür sorgt, dass genügend Kapital vorhanden ist, um die Leistungspflichten zu finanzieren und ihre Nachhaltigkeit zu garantieren.

Gut gestaltete finanzielle Bildung kann die finanziellen Kenntnisse, Einstellungen und Fähigkeiten der Menschen für die Altersvorsorge verbessern und sie bei der Entscheidungsfindung unterstützen

Geringe Finanzkompetenz birgt große Herausforderungen, da der Einzelne immer mehr dafür verantwortlich ist, sein eigenes Alterskapital zu verwalten. Es sollten finanzielle Bildungsinitiativen für die Planung der Altersvorsorge implementiert werden, die die nationalen Umstände, und die besonderen Herausforderungen berücksichtigen, die die Merkmale verschiedener nationaler Altersvorsorgesysteme und das finanzielle Umfeld bergen. Regierungen und andere Stakeholder sollten sicherstellen, dass Informationen über Rentensysteme, Rentenreformen und private Altersvorsorge für die Menschen verfügbar, klar und nicht überwältigend sind. Die Informationen zu Kosten, Wertentwicklung, Servicequalität, Anlageallokation und Risikostufe sollten vergleichbar und standardisiert sein. Die Informationen zu allen Altersvorsorgemaßnahmen einer Person sollten zusammengefasst werden und Rentenbescheinigungen sollten mit Rechnern/Simulatoren ergänzt werden, um die Wirkung der Informationen zu maximieren. Es sollte nationale finanzielle Bildungsstrategien geben, um sicherzustellen, dass die Menschen in der Lage sind, allgemeine Finanzkompetenzen zu erwerben. Außerdem sind praktische Hilfsmittel für Entscheidungsträger vorhanden, z.B. eine Matrix für Finanzbildungsbedarf und Hilfsmittel, die die Entscheidungsfindung für die Altersvorsorge unterstützen, sowie eine Checkliste.

Die meisten OECD‑Länder gleichen die Rentensysteme für Beamte und Arbeitnehmer des privaten Sektors an

In der Hälfte der OECD‑Länder liegen die künftigen Rentenzusagen für Beamte, die durchgehend Vollzeit gearbeitet haben, in Ersatzquoten gemessen 20 Prozentpunkte über denen des Privatsektors. Das gilt für Belgien, Frankreich, Deutschland und Korea, die für den staatlichen und den Privatsektor getrennte Rentensysteme aufrechterhalten. In einem weiteren Viertel der OECD‑Länder, die ihre Rentensysteme seit den 1990ern angeglichen haben, bestehen noch Altkosten. Ein integrierter Rentenrahmen, der alle Erwerbstätigen in gleicher Weise erfasst, könnte verschiedenste Vorteile mit sich bringen. Was die Gerechtigkeit angeht, kann man heute kaum Argumente dafür finden, dass Beamte/Arbeitnehmer des öffentlichen Sektors in der Rente einen höheren Einkommensersatz brauchen als Arbeitnehmer des Privatsektors. Was die Effizienz angeht, sorgt die Verwaltung einheitlicher Rentensysteme für bedeutende Skaleneffekte, zum Beispiel beim Beitragseinzug, bei der Buchführung und Leistungsauszahlung. Außerdem ist es ineffizient, die Erwerbsmobilität zwischen den Sektoren einzuschränken (z.B. Zeiträume bis zum Eintritt der Unverfallbarkeit oder begrenzte Übertragbarkeit), da dies die individuelle Karriereplanung unflexibler macht und die Fähigkeit der Arbeitnehmer einschränkt, sich an Branchenverschiebungen und neue Beschäftigungschancen anzupassen. Ein gemeinsames Rentensystem würde solche Entscheidungen einfacher machen und die Erwerbsmobilität fördern.

© OECD

Diese Zusammenfassung ist keine offizielle OECD-Übersetzung.

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© OECD (2016), OECD Pensions Outlook 2016, OECD Publishing.
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