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Seit einigen Jahren nutzen Länder weltweit öffentliche Beschaffung zunehmend strategisch, indem sie die wirtschaftlichen Auswirkungen öffentlicher Beschaffung und seine einzigartige Rolle als Mittler zur Erbringung öffentlicher Leistungen, zwischen öffentlichen Institutionen, Bürgern und Unternehmen, nutzen.

Regierungen verfolgen politische Ziele, indem sie das bedeutende wirtschaftliche Potenzial öffentlicher Beschaffung nutzen. Während Regierungen sicherstellen müssen, dass jeder Cent der öffentlichen Hand effizient ausgegeben wird, bemühen sich Regierungen außerdem, Auswirkungen auf die Wirtschaft zu maximieren, umfassende politische Ziele zu erreichen und gesellschaftlichen Herausforderungen zu begegnen.

Deutschland hat als eines der ersten Länder die vielfältigen Effekte des öffentlichen Auftragswesens erkannt und dabei sowohl die strategische als auch die wirtschaftliche Dimension anerkannt. Daher forderte Deutschland die OECD auf, sein föderales Beschaffungssystem zu untersuchen, einschließlich der Aspekte, die einen entscheidenden Einfluss auf die Wirksamkeit der Politik ausüben, um inklusives Wachstum und das Wohl der Bürger zu stärken.

In der Tat können Vergabestrategien eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung kritischer Herausforderungen spielen, die von der Alterung der Gesellschaft über den Klimawandel bis zur Wahrung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit durch Innovation und der Förderung von Inklusion reichen. Wie viele andere Länder hat auch Deutschland noch einen langen Weg zur Erreichung des Pariser Klimaabkommens vor sich und muss dafür erhebliche Investitionen unternehmen. Darüber hinaus gibt es Schätzungen, wonach Deutschlands Gesundheitsausgaben aufgrund des demografischen Wandels bis 2060 von derzeit etwa 7,6% auf 8,3% des BIP steigen werden.

Diese Vergabestudie zeigt, wie ein starker Akzent auf Kapazität und Kompetenz die Nachhaltigkeit und Innovation in öffentlichen Beschaffungsprozessen steigern kann. Deutschland führt derzeit ein verbessertes E-Vergabe-System ein – eine angesichts des deutschen Kontexts besonders schwierige Aufgabe, da Informationen von verschiedenen Regierungsebenen integriert und ausgetauscht werden müssen.

Während Deutschland beginnt, die Vorteile einer Konsolidierung der Beschaffung zu nutzen, kann mehr getan werden, um diese Vorteile weiter zu analysieren und zu kommunizieren. Politische Entscheidungsträger und Bürger versuchen zunehmend, die Auswirkungen des strategischen öffentlichen Beschaffungswesens zu quantifizieren. Die OECD ist führend darin, die Umsetzung strategischer öffentlicher Beschaffung durch globale Standards, Evidenz und praktische Unterstützung für Länder voranzutreiben.

Diese Analyse bietet einen Rahmen, um die Auswirkungen des öffentlichen Beschaffungswesens zu erkennen und zu analysieren. Es baut auf dem OECD- Framework for Measuring Well-Being and Progress auf und wendet das Framework auf obengenannte Bereiche der öffentlichen Politik an. Das OECD- Framework for Measuring Well-Being and Progress schafft die Grundlage für eine systematische Analyse des öffentlichen Beschaffungssystems, um festzustellen, wie sie das Wohl der Bürger beeinflussen. Insbesondere wird in der Studie untersucht, wie das öffentliche Beschaffungswesen das natürliche, soziale, menschliche und wirtschaftliche Kapital beeinflusst.

Diese Studie ist Teil einer umfassenden und lobenswerten Überarbeitung des öffentlichen Auftragswesens in Deutschland. Deutschland und sein Reformprogramm sind eine interessante Fallstudie, die Aufschluss darüber gibt, wie Herausforderungen in der Regierungsführung und auf der Ausgabenseite zum Wohl der Bürger angegangen werden können, damit das öffentliche Auftragswesen in vollem Umfang zu einer besseren Politik für ein besseres Leben beitragen kann.

Angel Gurría OECD Secretary-General

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https://doi.org/10.1787/48df1474-de

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