1887

OECD Multilingual Summaries

How's Life? 2013. Measuring Well-being

Summary in German

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Die komplette Publikation finden Sie unter:
10.1787/9789264201392-en

How's Life? 2013. Wohlergehen messen

Zusammenfassung in Deutsch

Was bestimmt die Lebensqualität der Menschen? Die „Better Life Initiative: Wohlergehen und Fortschritt messen“ der OECD analysiert die Lebensbedingungen der Menschen auf der Grundlage von elf wesentlichen Indikatoren, um diese Frage zu beantworten. Sie reichen von herkömmlichen Maßstäben wie Einkommen, Beschäftigung, Gesundheit, Bildung und Umwelt bis hin zu persönlicher Sicherheit und allgemeiner Zufriedenheit mit dem Leben.

Aber das Wohlergehen hängt vom Einzelnen ab und kann deshalb nicht nur auf Landesebene gemessen werden. Aus diesem Grund ermittelt die OECD auch das Wohlergehen auf der Ebene der einzelnen Gesellschaftsgruppen. So kann untersucht werden, wie das Wohlergehen, sei es nun in Bezug auf Einkommen, Bildung, Gesundheit oder allgemeiner Zufriedenheit mit dem Leben in der Gesellschaft, verteilt ist und ob zum Beispiel Unterschiede zwischen den Geschlechtern beobachtet werden können.

Ein breites Spektrum an vergleichbaren Indikatoren für das Wohlergehen ermöglicht es, die relativen Stärken und Schwächen eines Landes im Bezug auf das Wohlergehen der Bevölkerung zu bestimmen. Die Ergebnisse der Untersuchung können als Grundlage für politische Maßnahmen dienen. Es gibt allerdings keinen klar identifizierten Sieger in allen Aspekten des Wohlergehens, deshalb können die Maßnahmen zur Verbesserung des Wohlergehens in den einzelnen OECD‑Ländern stark voneinander abweichen.

Allgemeines Wohlergehen

In den letzten zwanzig Jahren haben die OECD‑Staaten in vielen Bereichen des Wohlergehens einen deutlichen Fortschritt erzielt. Diese Tendenz gilt jedoch weder für die Beschäftigung noch die Wahlbeteiligung und verbirgt zudem große Differenzen innerhalb der Länder und zwischen den Ländern.

So schneiden OECD‑Staaten mit niedrigem Einkommen relativ gut in Bezug auf das subjektive Wohlergehen und die Work‑Life‑Balance ab. Dahingegen haben Menschen in Ländern mit hohem Einkommen eher Schwierigkeiten, Beruf und Privatleben auf einen Nenner zu bringen. Weniger gebildete Menschen mit niedrigerem Einkommen sind in fast allen Bereichen des Wohlergehens benachteiligt. So erfreuen sie sich zum Beispiel einer nicht so guten Gesundheit, beteiligen sich weniger am Leben der Gemeinschaft und fühlen sich subjektiv weniger wohl.

In den letzten Jahren konnten Aspekte wie Einkommen, Bildung, Umwelt und subjektives Wohlergehen genauer gemessen werden, aber wir müssen noch weitere Fortschritte erzielen, um weitere Dimensionen des Wohlergehens genauer zu ermitteln.

Wohlergehen und weltweite Finanzkrise

Das wirtschaftliche Wohlergehen der Haushalte hat infolge des krisenbedingten Anstiegs der Arbeitslosigkeit, der ungewollten Zeitarbeit, der finanziellen Unsicherheit und der Armut stark gelitten. Die krisenbedingte Entwicklung der nichtwirtschaftlichen Aspekte des Wohlergehens ist allerdings nicht so klar nachzuvollziehen. Während die Zufriedenheit mit dem Leben und das Vertrauen in die Institutionen in den Ländern, die besonders stark von der Krise getroffen wurden, sanken und der Stress stieg, waren keine oder fast keine Auswirkungen auf die Gesundheit der Gesamtbevölkerung zu erkennen.

Diese Ergebnisse sind zum Teil auf die Tatsache zurückzuführen, dass die Folgen der Krise erst in einiger Zeit zu erkennen sein dürften. Zum Beispiel könnten die Auswirkungen auf die Gesundheit sich erst an einem späteren Zeitpunkt zeigen, oder nur bestimmte Bevölkerungsgruppen darunter leiden, deren Daten in landesweiten Statistiken nicht ins Auge springen. Es wäre auch denkbar, dass die kurzfristigen Auswirkungen mit den derzeit eingesetzten Messinstrumenten nicht erfasst werden können. Es besteht also die Notwendigkeit, zeitnahe gruppenspezifische Indikatoren zu entwickeln, die auch kurzfristige Änderungen des Wohlergehens anzeigen. Die Entwicklung des Wohlergehens auf kurze Sicht ist für die Ausarbeitung politischer Maßnahmen während der Rezessionen und danach von großer Bedeutung.

Chancengleichheit für Männer und Frauen

Politische Entscheidungsträger müssen auch wissen, ob spezifische Bevölkerungsgruppen eigene Maßnahmen benötigen. Dazu gehören die auf Gender beruhenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Unterschiede.

Die genderspezifischen Unterschiede im Wohlergehen haben in den letzten Jahrzehnten abgenommen, obwohl Männer in einigen Bereichen immer noch besser abschneiden als Frauen. Frauen leben länger als Männer, sind aber auch öfter krank. Obwohl Mädchen bessere Noten haben als Jungen, sind sie weniger stark in den Fächern vertreten, die später bessere Beschäftigungsaussichten bieten. Frauen sind immer öfter erwerbstätig und verdienen dennoch weniger als Männer, verbringen mehr Zeit mit unbezahlter Arbeit und erklimmen seltener die Spitze der Karriereleiter oder gründen eine eigene Firma. Mehr Männer sind Opfer von Morden und Überfällen, aber Frauen leiden stärker unter der Gewalt in der Partnerschaft. Schließlich sind Frauen mit ihrem Leben ein wenig zufriedener als Männer, aber sie fühlen öfter negative Emotionen.

Gender‑Probleme belasten jedoch nicht nur Frauen. Während in den meisten Ländern Frauen und Mädchen weiterhin benachteiligt sind, so sind Jungen und Männer immer öfter mit unsicheren beruflichen Aussichten konfrontiert und müssen sich neuen Aufgaben und gesellschaftlichen Erwartungen stellen. Die Messung des Wohlergehens aus dem Blickwinkel der Chancengleichzeit erfordert demnach eine Schwerpunktverlagerung von Indikatoren, die sich nur auf den Unterschied zwischen Männern und Frauen konzentrieren, auf eine umfassenderer Bewertung der spezifischen Schwächen, Chancen und Ungleichheiten der einzelnen Gender.

Bessere Jobs für höheres Wohlergehen

In vielen OECD‑Staaten finden die Qualität der Beschäftigung und das Wohlergehen am Arbeitsplatz immer mehr Beachtung.

Die Messung der Beschäftigungsqualität ist schwierig, da sie viele unterschiedliche Aspekte umfasst, die vom Einkommen bis hin zu den sozialen Beziehungen am Arbeitsplatz reichen, eng miteinander verwoben sind und die Qualität einer Stelle bestimmen. Die Qualität der Arbeit hängt von der Autonomie der Mitarbeiter, der Vorlage klar definierter Ziele und der Unterstützung durch die Kollegen ab. Die Herausforderung besteht darin, Indikatoren zu erstellen, die dieses breite Spektrum einfangen können.

Künftiges Wohlergehen

Die politischen Entscheidungsträger und die Bevölkerung müssen wissen, wie die heute getroffenen Maßnahmen das künftige Wohlergehen beeinflussen werden. Die Nachhaltigkeit des Wohlergehens und deren Messung sind besonders schwierige Fragen, da wir verstehen müssen, was künftig für das Wohlergehen wichtig sein wird. Zu diesem Zweck sammelt die OECD alle Erkenntnisse über die Ressourcen, die das Wohlergehen auf lange Sicht unterstützen, und prüfen, wie sie gemessen werden könnten.

Es besteht der Vorschlag, auf der jüngsten Arbeit der UNECE‑Eurostat‑OECD Task Force über die Messung der nachhaltigen Entwicklung aufzubauen. Die Studie konzentriert sich auf den Bestand an Natur‑, Human‑, Sozial‑ und Wirtschaftskapital, von dem angenommen wird, dass es für die Aufrechterhaltung des Wohlergehens auf lange Sicht nötig ist, und entwickelt Indikatoren, die zur Verfolgung dieses Kapitals erforderlich sind. Informationen über die Verteilung und die Bewirtschaftung der Kapitalbestände auf verschiedenen räumlichen Ebenen (kommunal, national, regional und global) könnten ebenfalls wichtig sein. Auf der zweiten Stufe der statistischen Datenerfassung werden bestimmte Indikatoren ausgewählt und die Daten analysiert.

© OECD

Diese Zusammenfassung ist keine offizielle OECD-Übersetzung.

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© OECD (2013), How's Life? 2013. Measuring Well-being, OECD Publishing.
doi: 10.1787/9789264201392-en

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