1887

OECD Multilingual Summaries

Development Co-operation Report 2018

Joining Forces to Leave No One Behind

Summary in German

Cover
Die komplette Publikation finden Sie unter:
10.1787/dcr-2018-en

Bericht über die Entwicklungszusammenarbeit 2018

Die Kräfte bündeln, damit niemand zurückbleibt

Zusammenfassung in Deutsch

Im Jahr 2015 verabschiedeten die VN‑Mitgliedstaaten die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung – eine globale Zukunftsagenda, die die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Entwicklungsfelder in 17 eng miteinander verflochtene Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG) zusammenfasst. Im Mittelpunkt der Agenda 2030 steht das Versprechen, die Ziele für alle Menschen zu erreichen, niemanden zurückzulassen und sich zunächst um diejenigen zu bemühen, die den größten Rückstand aufzuholen haben. Der Bericht über die Entwicklungszusammenarbeit 2018 zeigt auf, was dieses Versprechen bedeutet und unterstreicht die besondere Rolle und den Mehrwert von Entwicklungszusammenarbeit und öffentlichen Entwicklungsleistungen (ODA). Mit diesem Bericht wird der Forderung der Mitglieder des Entwicklungsausschusses der OECD entsprochen, mehr Klarheit darüber zu schaffen, wie das Versprechen zu erfüllen ist.

Vor dem Hintergrund weltweit steigender Einkommens‑ und Vermögensunterschiede innerhalb und zwischen den Ländern sowie häufigeren klimabedingten Schocks sind schwer erkämpfte Errungenschaften gefährdet. Immer sichtbarere und drängendere Risiken für Entwicklung und Umwelt setzen Regierungen, die internationale Gemeinschaft und Entwicklungspartner unter Reaktions‑ und Anpassungsdruck. Sie müssen dringend ihre Strategien und Investitionsvorhaben überarbeiten, um Armut zu beseitigen, Ungleichheiten einzudämmen und die Ursachen der Bedrohung für die nachhaltige Entwicklung, die weltweit zu spüren sind, zu bekämpfen.

Was bedeutet also die Verpflichtung, niemanden zurückzulassen, in der Praxis? In dem Bewusstsein, dass es keine einheitliche Antwort auf diese Frage gibt und dass jeder VN‑Mitgliedstaat für die Umsetzung der Agenda 2030 und der SDG für alle Menschen verantwortlich ist, bietet dieser Bericht einen umfassenden Überblick über die Lage. Er beruht auf den neuesten Erkenntnissen, Daten und Analysen verschiedener Regierungs‑, Hochschul‑ und nichtstaatlicher Experten und politischer Entscheidungsträger und gibt Aufschluss darüber, was es bedeutet, zurückgelassen zu werden und welche Strategien dagegen funktionieren. Der Bericht richtet auch einen unverbrauchten und kritischen Blick auf die Entwicklungszusammenarbeit und die öffentlichen Entwicklungsleistungen im Hinblick darauf, ob sie geeignet und wirksam sind, die Entwicklungsländer und betroffenen Bevölkerungsgruppen bei der Erreichung der SDG für alle zu unterstützen.

Es ist klar, dass das Versprechen, niemanden zurückzulassen, eine substanzielle Verschiebung des Konzepts der nachhaltigen Entwicklung in allen Ländern nach sich zieht. Es geht darum, die Menschen zu beachten und einzubeziehen, die aus sich häufig überschneidenden politischen, sozialen, wirtschaftlichen, ökologischen, kulturellen und strukturellen Gründen nicht am Fortschritt teilhaben. Dies geschieht durch eine inklusive, gerechte und nachhaltige Entwicklung in den Entwicklungsländern. Die Kapitel und Fallstudien zu Benin, Indonesien, Kenia, Lateinamerika und Westafrika zeigen, wie eine inklusivere Sozial‑, Wirtschafts‑ und Umweltpolitik, gestützt auf die entsprechenden Daten und Belege, einen wirksamen Beitrag zu einer gerechten und nachhaltigen Entwicklung leisten kann.

Teil 1 des Berichts liefert den Nachweis dafür, warum es wichtig ist, dass niemand zurückbleibt, sowie Daten und Analysen darüber, was es bedeutet, zurückgelassen zu werden. In den einzelnen Kapiteln werden acht kritische Themen behandelt, die angegangen werden müssen, um die nachhaltigen Entwicklungsziele für alle Menschen zu erreichen: Beendigung der extremen Armut in den bedürftigsten Ländern, Bekämpfung der zunehmenden Einkommensungleichheit, Bewältigung staatlicher Fragilität, Unterstützung inklusiver Regierungsführung, der Imperativ des Klimaschutzes, Fortschritte auf dem Weg zur Gleichstellung der Geschlechter und der wirtschaftlichen Stärkung der Frauen, Einbeziehung der 1,2 Milliarden jungen Menschen in der Welt und Maßnahmen, die sicherstellen, dass Menschen mit Behinderungen nicht länger zurückbleiben.

Teil 2 beschäftigt sich mit der Frage, wie in der Realität niemand zurückgelassen wird. Diese Kapitel beleuchten das Thema, inwieweit eine stärkere ressort‑ und ebenenübergreifende Integration von Politiken, Haushaltsmitteln und Programmen das Potenzial hat, den am meisten gefährdeten Personen zu helfen. Die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele für alle erfordert Daten und Erhebungen, die alle Menschen berücksichtigen und nach Faktoren wie Einkommen, biologischem und sozialem Geschlecht, Wohnort, Alter und Behinderung aufgeschlüsselt sind. Die nationalen Statistiksysteme müssen diese Datenkapazitäten noch ausbauen. Von entscheidender Bedeutung ist es auch, die Rahmenbedingungen zu schaffen, die es der Zivilgesellschaft ermöglichen, ihre grundlegende Rolle als Vertreter der sozial Ausgegrenzten zu stärken. Andere lokale Akteure für eine inklusive Entwicklung sind Kleinst‑ sowie kleine und mittlere Unternehmen. Solche Unternehmen können eine größere Rolle spielen, wenn sie ausreichenden Zugang zu erschwinglichen Finanzierungsmodellen haben. Dies ist einer der Bereiche, in denen die Entwicklungszusammenarbeit einen Beitrag leisten kann.

Teil 3 erörtert Möglichkeiten, wie die Strategien, die Finanzierung und Planung der Entwicklungszusammenarbeit so gestaltet werden können, dass tatsächlich niemand zurückgelassen wird. Die Grundlage bilden die Antworten der Entwicklungsausschuss‑Mitglieder auf eine Umfrage zu ihren entwicklungspolitischen Strategien und Ansätzen. Der letzte Teil des Berichts (Teil 4) enthält die individuellen Hilfsprofile der Mitglieder des Entwicklungsausschusses sowie dreizehn weiterer Geber, die ausreichend detailliert an die OECD berichten, sowie die Daten zur privaten Entwicklungsfinanzierung zweier Stiftungen. Weiterhin sind Schätzungen zur Entwicklungsfinanzierung von zehn Ländern enthalten, die der OECD derzeit nicht berichten.

Der Bericht Development Co‑operation Report 2018: Joining forces to leave no one behind ist ein Plädoyer für die Entwicklungszusammenarbeit und ihre besondere Rolle zur Unterstützung der Länder und der Weltgemeinschaft, damit die Agenda 2030 erfolgreich umgesetzt wird. Um jedoch das kollektive Versprechen einzuhalten, die SDG für alle zu erreichen, niemanden zurückzulassen und zuerst denen zu helfen, die den größten Rückstand aufholen müssen, wird die Entwicklungszusammenarbeit nach der Devise business as usual nicht ausreichen. Die Geber müssen neu durchdachte, systematische und koordinierte Anstrengungen unternehmen, um ihre Konzepte, Managementpraktiken und Finanzierungsmodelle anzupassen, damit die individuelle und kollektive Wirkung ihres Handelns maximiert wird. In diesem Bericht werden die Geber aufgefordert, die Rahmenbedingungen für ihre Entwicklungszusammenarbeit in dreierlei Hinsicht zu modernisieren:

  • Entwicklung eines neuen Narrativs, das den gegenseitigen Nutzen für alle herausstellt, wenn niemand zurückgelassen wird;
  • Eine systematische Einbeziehung des Ziels einer inklusiven, gerechten und nachhaltigen Entwicklung durch die Schaffung von Ressorts für die Entwicklungszusammenarbeit und den Einsatz von Kräften für den Wandel, Innovation und Daten;
  • Eine intelligentere Nutzung und Verteilung von ODA‑Mitteln als integraler Bestandteil umfassenderer Bemühungen zur Erhöhung des Finanzierungsvolumens, damit die SDG für alle Menschen erreicht werden.

© OECD

Übersetzung durch den Deutschen Übersetzungsdienst der OECD.

Die Wiedergabe dieser Zusammenfassung ist unter Angabe der Urheberrechte der OECD sowie des Titels der Originalausgabe gestattet.

Zusammenfassungen in Drittsprachen enthalten auszugsweise Übersetzungen von OECD-Publikationen, deren Originalfassungen in englischer und französischer Sprache veröffentlicht wurden.

OECD

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© OECD (2018), Development Co-operation Report 2018: Joining Forces to Leave No One Behind, OECD Publishing.
doi: 10.1787/dcr-2018-en

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