Sieben Fragen zur betrieblichen Ausbildung
Erkenntnisse aus internationalen Erfahrungen
Nachdem betriebliche Ausbildungen und andere Formen des arbeitsplatzbasierten Lernens in vielen Ländern eine gewisse Zeit relativ vernachlässigt worden sind, gewinnen sie nun wieder an Bedeutung. Dabei wird zunehmend gewürdigt, dass sie nicht nur den Übergang von der Schule ins Erwerbsleben erleichtern, sondern auch für die Wirtschaft von Nutzen sind. Es ist allerdings nach wie vor eine große Herausforderung, Auszubildende, Ausbildungsbetriebe, Sozialpartner sowie Bildungs- und Ausbildungssysteme in das arbeitsplatzbasierte Lernen einzubinden. Vor diesem Hintergrund enthält Sieben Fragen zur betrieblichen Ausbildung Anregungen zur Ausgestaltung und Umsetzung hochwertiger betrieblicher Ausbildungen unter Verwendung von Material aus dem OECD-Projekt Lernen am Arbeitsplatz in der beruflichen Bildung.
Dieser Bericht liefert Antworten auf sieben Fragen, die sich die einzelnen Länder und Politikverantwortlichen häufig stellen, wenn es darum geht, Ausbildungssysteme für junge Menschen und/oder ältere Arbeitskräfte einzuführen oder zu reformieren. Können betriebliche Ausbildungen in jedem Land einen sinnvollen Beitrag leisten? Sollten Unternehmen finanzielle Ausbildungsanreize erhalten? Wie sieht eine angemessene Ausbildungsvergütung aus und wie lange sollte eine betriebliche Ausbildung dauern? Wie lassen sich gute Lernerfahrungen im Betrieb gewährleisten? Wie kann die betriebliche Ausbildung auf förderungsbedürftige junge Menschen ausgerichtet werden? Und wie kann das Interesse potenzieller Auszubildender geweckt werden?
Ausgehend von neuen Analysen und konkreten Beispielen aus der ganzen Welt stellt diese Studie Grundregeln für ein erfolgreiches Praxishandeln vor.
Wie lassen sich gute Lernerfahrungen im Betrieb gewährleisten?
Im Mittelpunkt dieses Kapitels steht der Betrieb als Ort der praktischen Ausbildung. Zum einen wird beschrieben, wie Auszubildende ihre Zeit zwischen produktiven und nichtproduktiven Aufgaben aufteilen, zum anderen werden Ansätze untersucht – wie die Schulung von Ausbildern und die Steuerung von Arbeitsaufgaben –, die hilfreich sind, damit Auszubildende gleichzeitig lernen und produktiv arbeiten können. Zum Abschluss erfolgt eine Erörterung der Funktion der Abschlussprüfungen, der Ausbildung der Prüfer sowie innovativer Methoden, um das gesamte Spektrum der Kenntnisse und Kompetenzen der Auszubildenden zu messen. Zudem wird auf die Funktion summativer Abschlussprüfungen im Zusammenhang mit der Anerkennung der Kompetenzen von Arbeitskräften eingegangen, denen Leistungen angerechnet werden und die daher nicht die gesamte Ausbildung absolvieren müssen.
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