• Eine echte und dauerhafte Lösung für die in diesem Bericht über die Entwicklungszusammenarbeit 2012 beschriebenen Herausforderungen kann nur durch eine wirtschaftliche Entwicklung erzielt werden, bei der Ressourcen effizienter eingesetzt werden, die Umweltzerstörung begrenzt wird und Gerechtigkeit einen höheren Stellenwert erhält. In diesem Kapitel vertritt der Autor den Standpunkt, dass wirtschaftlicher Fortschritt nur in Kombination mit ökologischem und sozialem Fortschritt in der Lage ist, eine wirklich fortschrittliche, gerechte und armutsfreie Zukunft herbeizuführen. Er betont einerseits, wie wichtig es ist, sicherzustellen, dass durch die öffentliche Entwicklungszusammenarbeit die drei Dimensionen einer nachhaltigen Entwicklung gleichermaßen strategisch und kohärent gefördert werden. Er plädiert zudem für eine Neuausrichtung der Weltwirtschaft durch die Abschaffung klimaschädlicher Subventionen, die Reform der Steuersysteme zu Gunsten langfristiger Anreize für nachhaltige Produktionsweisen, Konsumgewohnheiten und Investitionen, die Festlegung angemessener Preissignale, die der zentralen Bedeutung der ökologischen Ressourcen und Ökosystemdienstleistungen gerecht werden, sowie die Verwendung neuer Messgrößen für den Fortschritt, die auch das menschliche Wohlergehen, Gerechtigkeit, das natürliche Kapital und die Umwelt berücksichtigen.

  • In diesem letzten Kapitel werden die Auswirkungen der Rio+20-Konferenz auf die Entwicklungszusammenarbeit untersucht. Im Ergebnisdokument der Rio+20-Konferenz – Die Zukunft, die wir wollen – werden ein Plan zur Festlegung globaler Ziele für eine nachhaltige Entwicklung sowie andere Maßnahmen zur Stärkung der Bewirtschaftung der Umweltund der natürlichen Ressourcen, zur Armutsbekämpfung und zur Förderung eines grünen Wirtschaftsparadigmas für alle umrissen. In der Erklärung werden die Bedeutung des Naturkapitals und sein Wert für die Verwirklichung einer nachhaltigen Entwicklung bekräftigt. Ferner wird darin ein umfassenderer Ansatz zur Förderung der Entwicklung befürwortet, während anerkannt wird, dass die Armutsminderung nach wie vor eine große Herausforderung darstellt. Darüber hinaus wird in dem Dokument eine Finanzierungsstrategie gefordert, zusammen mit Technischer Zusammenarbeit und Kapazitätsaufbau, um eine angemessene Unterstützung der Entwicklungsländer zu sichern. Die erfolgreiche Verwirklichung einer nachhaltigen Entwicklung macht Maßnahmen des öffentlichen und des privaten Sektors ebenso wie der Zivilgesellschaft erforderlich. Weitere freiwillige Verpflichtungen wie diejenigen, die anlässlich von Rio+20 initiiert wurden, sind notwendig und begrüßenswert. Akteure der Entwicklungszusammenarbeit werden auf Grund dieser Ergebnisse neue Denk- und Handlungsweisen annehmen müssen. Unter anderem muss die Entwicklungszusammenarbeit künftig in folgenden Bereichen tätig werden: ?? Unterstützung bei der Einbindung der Ziele für eine nachhaltige Entwicklung in den Entwicklungsrahmen nach 2015 sowie ihrer Nutzung zur Orientierung der künftigen öffentlichen Entwicklungsleistungen (ODA) und anderer Finanzströme; ?? systematische Berücksichtigung umweltverträglichen Wachstumsdenkens in allen Bereichen der Entwicklungszusammenarbeit sowie zeitnähere und gezieltere Unterstützung bei der Deckung des Bedarfs unterschiedlicher Arten von Entwicklungsländern – von den ärmsten Ländern bis zu den sich rasch entwickelnden Ländern der mittleren Einkommensgruppe; ?? Beschleunigung des effektiveren Einsatzes öffentlicher Entwicklungsleistungen unter dem Eindruck der zahlreichen in Rio erfolgten freiwilligen Verpflichtungen sowie Nutzung der ODA zur Kofinanzierung und Mobilisierung von Finanzmitteln aus anderen Quellen zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung; ?? Verbesserung und Beschleunigung des Informations-, Kompetenz- und Technologieaustauschs, um die Kapazitäten und die Resilienz in den Partnerländern zu stärken; ?? Unterstützung der Einführung der Bilanzierung von Naturkapital durch die Entwicklungsländer im Rahmen ihrer Entscheidungsprozesse sowie ihre Nutzung durch Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit im Rahmen ihrer eigenen EZ-Investitionen.